Ich trinke keinen Alkohol - und das ist ein Problem

Wenn heutzutage der Satz "Wir haben gefeiert" fällt, dann ist so ziemlich klar, was das bedeutet: Wir haben ordentlich Alkohol getrunken. Das ist der Grund, weshalb ich nicht feiere, denn ich trinke keinen Alkohol. Keinen Alkohol zu trinken, ist aber ein ernsthaftes Problem. Niemand will es so recht begreifen und verstehen. "Ach komm, so ein kleines Gläschen.." Nein. Nein, ich möchte nicht. Manchmal sage ich Sprüche wie: "Ich berausche mich an mir selbst" oder "Ich bin seit 50 Jahren trocken und das ist gut so." Aber es nützt nichts. Es wird einfach nicht ernst genommen. Man gehört nicht dazu, wenn man nicht mittrinkt und gilt im schlimmsten Fall als Spaßbremse. Ich bekomme immernoch Wein und Sekt geschenkt, auch von Leuten die mich schon Jahre kennen. Warum kommt niemand auf die Idee, mir einen superleckeren Saft zu schenken? Würde mich riesig darüber freuen! Ich bedanke mich dennoch höflich und horte die Flaschen für Besucher, denen ich dann hier und da ein Gläschen anbiete - sofern ich es nicht vergesse. Manchmal wage ich dennoch einen Schluck, wenn es mir unumgänglich erscheint, wenn ich einfach niemanden vor den Kopf stoßen möchte, aber sehr oft bekomme ich Migräne oder Asthma. Hinzu kommt, dass ich alkoholisierte Menschen nicht ertragen kann. Das hat Gründe. Tiefe. 

Ich reagiere deshalb übersensibel auf Stimmen und Töne, die nicht aus einer natürlichen Heiterkeit kommen, sondern aufgrund einer alkoholisierten. Es macht mir Angst.
Trotzdem habe ich nichts gegen Menschen, die gern mal trinken und angeheitert feiern. Nur: Ich möchte nicht dabei sein müssen. Ich mag euch trotzdem, aber eben nüchtern.

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